Werferportrait: Manuel Schütz
     
     
Du Schrulle !   (David Hesse)
   
 
     

Werferportrait: Manuel Schütz

 



      Name: MANUEL SCHÜTZ
email: MANUEL1860@HOTMAIL.COM

(Bild: Manuel am Mailänder Turnier 2004, wo den Weltrekord im Trick-Catch / Doubling geworfen hat.)

Lorenz über Manuel:
"Manuel ist derzeit der beste und vollkommenste Bumerang Werfer auf diesem Planeten. Er ist mehrfacher Weltmeister und Weltrekordhalter. Er beherrscht nicht nur die üblichen Wettkampfdisziplinen, er ist auch unantastbarer Weitwurf Champion. Niemand wirft seinen Bumerang auch nur annähernd so weit wie er (238 m). Sein Geheimnis ist erstens seine unglaubliche Wurfkraft, aber auch die Präzision und seine konkurrenzlose Fähigkeit, auf äussere Umstände sofort und effektiv zu reagieren, sei es durch Anpassen des Wurfes, Wahl und Tuning des Bumerangs oder Abwägen der Taktik."

Interview:
1. Warum wirfst Du Bumerangs und wie bist Du dazu gekommen ?
Etwa 1986 ging ich mit meinem Vater einkaufen und sah vom Auto aus einen Mann, der ein Stück Holz wegwarf-und das Ding kam zurück! Ich wollte das ganz einfach auch können...Die Bücher von Veit, Bretfeld und vorallem Aepli halfen mir, das Bumerangwerfen und bauen zu erlernen.

2. Wo und wie oft wirfst Du, hast Du ein geeignetes Feld ?
In der Nähe des Elternhauses gibts viele Felder, bin aber eher selten dort, meist wenn ich Bumerangs baue und teste. Gerade im Winter probiere ich oft Neuigkeiten. Von meiner Wohnung aus in Bern brauche ich 10min um zur Allmend zu gelangen. Ich werfe von März bis Oktober ca 3mal pro Woche, meist abends nach der Uni. Meistens gehe ich alle Disziplinen einmal durch und mache auch mal was zum Spass, zB versuche ich die Trickfänge mit einem Juggling Paar zu machen. Juggling kann ich als Training nur empfehlen. Man lernt, sich schnell den Änderungen der äusseren Bedingungen anzupassen.

3. Mit welchen Materialien arbeitest Du und welche Werkzeuge kommen dabei zum Einsatz ?
20m: TriFlys und Polypropylen. Trick Catch: Gel Doublers (von Michael "Gel" Girvin, USA, Anm. Webmaster). 50m: 4mm Pertinax bzw. Holz, bei viel Wind 2mm GFK. >200m: 3mm GFK. MTA: Carbon Composite, Pertinax 2mm. Werkzeuge: meist Powerfeile, danach Feile und Sandpapier auf dem Feld.

4. Was ist Deine Lieblingsdisziplin und warum ?
Dies wechselt immer wieder, 1998-99 war ich intensiv mit Weitwurf beschäftigt, mein Projekt war die Jagd nach 200m. 2001 begann ich, selber Composite MTAs herzustellen und Aussie Round bei absoluter Flaute ist immer ein Thema. Ich schätze fast alle Disziplinen, finde es schade, dass Juggling nicht mehr wettkampfmässig gemacht wird. Ausnahme: Accuracy. Durch die neue Regelung 5 x 2 Würfe wurde meines Erachtens viel verbessert, man kann auf einen ersten schlechten Wurf oder eine Böe unmittelbar mit einem guten zweiten Wurf reagieren. Was halt immer noch bleibt, ist die "Verdammnis" zum Nichtstun und Warten nach dem Abwurf.

5. Was sind Deine grössten Erfolge ?

Meine 3 WM Gesamttitel in Serie von 2000-2004,
die Weltrekorde im Weitwurf (238m 1999),
Trick-Catch (186P 1998, 390P 2004) ,
Accuracy100 (96P 2003).
Ein sehr grosser Erfolg für mich ist auch der zweimalige 3. Platz des 1. Schweizer Teams an den Team-WMs 2002 und 2004

6. Wie siehst Du die Schweizer Bumerang Szene ?

Klein aber fein! Wir sind leider viel zu wenige, schafften es aber trotzdem uns in der Weltspitze zu etablieren. 5 Werfer unter den Top 15 einer EM stammten 2005 aus dem Team Scandal! Ausserdem haben wir den jüngsten Weitwurf-Europameister aller Zeiten: Andrea Cocco, 14 jährig! Auch in Zukunft ist mit uns zu rechnen.

7. Wie siehst Du die Zukunft unseres Sportes und welche Wünsche dazu hast Du ?
Ich hoffe, dass unser Sport weiterhin nach meiner Definition olympisch bleibt, dh keine Preisgelder und Machtkämpfe. Ein guter Schritt ist die Gründung der IFBA, ein grosser Schritt für den Bumerang als Leistungssport: Ein einheitliches Regelwerk ist nun zB in Arbeit. Ein Wunsch von meiner Seite wäre ausserdem eine Regelung zum Spotten. Leider fand die geniale Lösung von Renato Banalotti noch wenig Anerkennung. Erinnerung: Er entwickelte ein Programm mit folgendem Output: Ca 2 A4 Blätter, wo für jeden Werfer/Schiedsrichter ersichtlich ist, wann er wo zu spotten hat. Denn leider beobachtete ich an Weltmeisterschaften(!), dass dieselbe Nation, die wirft auch gleich spottet mit teils fragwürdigen Linienrichterentscheiden. Ich hoffe aber, dass auch die "andere Seite" nicht vergessen geht, zB der Bumerang als Kunstobjekt. Wieviele Werfer haben schon mal aus einem krummen Ast einen Bumerang gebaut?
 

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