Disziplinen
Das zeitgemässe Bumerangwerfen wird von vielen als ernsthafter Sport betrieben.
Das heisst, es gibt auch eine Reihe von Disziplinen mit exakt definierten
Regeln. An Turnieren findet in der Regel ein Mehrkampf statt, und der Sieger
wird durch Zusammenrechnen der Resultate aus den einzelnen Disziplinen
ermittelt. Im folgenden werden nun die an Turnieren üblichen
Standard-Disziplinen vorgestellt. Daneben gibt es noch weitere Disziplinen
und ausgefallene Spiele, die immer wieder neu erfunden werden. Der Fantasie sind
keine Grenzen gesetzt - höchstens Einschränkungen aufgrund der Sicherheit.
Bei den meisten Disziplinen wirft der Teilnehmer von der Mitte einer auf den
Boden gemalten Zielscheibe aus. In der Regel muss dann der
Bumerang möglichst nahe der Mitte (dem Bullseye) landen oder gefangen werden.
Der Bumerang muss auf seinem Flug eine Mintestweite überfliegen (20 m).

Distanzkreise zum Abwurfpunkt für die meisten
Bumerangdisziplinen. Für einen
gültigen Wurf muss der Bumerang mindestens 20m weit fliegen. Bei der
Australischen Runde gibt es
für Distanzen von 30-50m zusätzlich Punkte.
Accuracy (Genauigkeit)
Hierbei geht es darum, dass der Bumerang bei der Rückkehr möglichst nahe beim
Abwurfpunkt landet. Der Bumerang darf nach dem Abwurf nicht mehr berührt werden,
bis er still liegt.
Fast Catch (Schnelles Fangen)
Der Werfer wirft und fängt den Bumerang fünf Mal, wobei die Zeit gemessen wird.
Der Abwurf erfolgt dabei immer vom Mittelpunkt der Zielscheibe aus. Gut
ist man, wenn man unter 20 Sekunden braucht. Die Bumerangs fliegen teils sehr
schnell und können recht gefährlich auf Gesichtshöhe zurückkehren.
Endurance (Ausdauer)
Ganz ähnlich zu Fast-Catch, nur hat man hier 5 Minuten Zeit und muss
möglichst viel Fänge sammeln. Das geht ganz schön an die Kondition ! Gut ist
man, wenn man mehr als 50 Fänge erreicht.
Trick Catch / Doubling (Trickfang / Doppelwurf)
Die Akrobatik Disziplin. Der Bumerang muss mit einer Hand, hinter dem Rücken,
unter dem Bein, mit den Füssen usw. gefangen werden. Bei Doppelwurf kommt
noch dazu, dass man zwei Bumerangs gleichzeitig wirft und jeden der beiden
akrobatisch fangen muss. Hier sind Bumerangs mit stabiler Schwebephase
gefragt. Der Werfer sollte das Verhalten seines Gerätes in- und auswendig
kennen !
Aussie Round (Australische Runde)
Die Königsdisziplin. Hier gibt es Punkte für Weite, Genauigkeit der Rückkehr
und Fang. Hier kommen taktische Überlegungen ins Spiel und können
entscheidend sein: soll ich einen Bumerang nehmen, der zwar weniger weit
fliegt, dafür aber genauer zurückkommt, oder gehe ich lieber mehr Risiko ein
?
Maximum Time Aloft, MTA (Langzeitflug)
Ob diese Disziplin noch zum Bumerangsport gehört, darüber streiten wir uns
immer wieder mal. Es geht einfach darum, dass der Bumerang möglichst lange in
der Luft bleibt und am Schluss gefangen wird. Die Disziplin ist aerodynamisch
sehr anspruchsvoll und die kleinen, leichten und dünnen Bumerangs müssen sehr
gut ausbalanciert sein. Auch hängt viel von den Wetterbedingungen ab. Nicht
selten ist ein MTA Bumerang in einer Thermikblase auf Nimmerwiedersehen im
Himmel verschwunden. Unter normalen Bedingungen ist man gut, wenn der
Bumerang 30-40 s in der Luft bleibt.
Long Distance (Weitwurf)
Weitwurf ist technisch sehr anspruchsvoll und wird daher in den meisten
Fällen in separaten Turnieren durchgeführt. Auch aus dem Grund, weil man VIEL
Platz braucht. Wie beim MTA muss der Weitwurf-Bumerang aerodynamisch
optimiert sein. Ausserdem sollte der Werfer einen kräftigen, aber trotzdem
geschmeidigen und exakten Wurf haben. Gut ist man, wenn der Bumerang mehr als
120m weit fliegt (und dann noch zurückkommt !). Gefangen werden muss er
jedoch nicht wegen der Verletzungsgefahr. Weitere Infos zu Weitwurf gibt es
unter B AGGRESSiVE.
Eine Übersicht über Schweizer und Weltrekorde ist hier
zu finden.
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